Förderer: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Dauer: 2017 - 2021
Koodination: André Bleich (Medizinische Hochschule Hannover)
CELLS Mitwirkende: Prof. Nils Hoppe; Simon Lohse
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Förderung
Projektbeschreibung
Im Jahr 2014 wurden in Deutschland rund 2,8 Millionen Wirbeltiere und Kopffüßer in wissenschaftlichen Verfahren eingesetzt. Nach dem 3R-Prinzip sind alle Wissenschaftler verpflichtet, Folgendes zu tun
- Minimierung des Tierleidens durch optimierte Versuchsbedingungen und verbesserten Tierschutz (Verfeinerung)
- Minimierung der Anzahl der pro Versuch verwendeten Tiere (Reduzierung)
- und, wenn möglich, die Verwendung von Tieren zu vermeiden oder durch alternative Methoden zu ersetzen (ersetzen).
Am häufigsten verwendete Alternativen sind Tests an Zell- und Gewebekulturen (in vitro) und Untersuchungen an isolierten Organen. Aber auch IT-basierte Modelle (in-silico) sind immer mehr verfügbar. Die Entwicklung und Validierung alternativer Methoden erfordert jedoch jahrelange Forschung. Und schließlich erfordern die Methoden die Akzeptanz aller Beteiligten, bevor ein Tierversuch durch eine geeignete und anerkannte Alternative ersetzt werden kann.
In Niedersachsen, dem norddeutschen Bundesland, gab es bisher nur einzelne Projekte in diesem Forschungsgebiet. Mit der finanziellen Unterstützung des regionalen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur wird die Einrichtung des Wissenschaftsnetzwerks R2N die Bemühungen interagierender Forschungsgruppen bündeln und auch eine Plattform für mögliche zukünftige Kooperationen zur weiteren Verbesserung der biomedizinischen Wissenschaft bieten.
Die Forschungseinheit "R2N - Reduzieren und Ersetzen mit Sitz in Niedersachsen" umfasst 15 verschiedene Arbeitsgruppen an 5 Einrichtungen in Hannover und Göttingen. Ziel ist es, auf allen Ebenen der biomedizinischen Wissenschaft wissenschaftlich fundierte Alternativmethoden zu entwickeln, um entweder die Menge der verwendeten Tiere zu minimieren oder bestehende Tierversuche vollständig zu ersetzen.
Daher planen die R2N-Forschungsgruppen, Methoden sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der translationalen Forschung einzusetzen. Die Projekte umfassen Infektionsbiologie, Immunologie, Atemwegsforschung, regenerative Medizin, Transplantations- und Implantatforschung sowie Toxikologie und Sicherheitsbewertung. Darüber hinaus konzentrieren sich zwei Projekte - in enger Zusammenarbeit mit den anderen Gruppen - auf ethische und rechtliche Aspekte im Zusammenhang mit der Akzeptanz und Umsetzung alternativer Methoden in Forschung und Regulierung.