Schriftenreihe - Nomos

Die Schriftenreihe Recht, Ethik und Ökonomie der Biotechnologie enthält wichtige Forschungsarbeiten zu zentralen Themenstellungen im Kontext der Biotechnologie. In diesen Untersuchungen behandeln Autoren teilweise in interdisziplinärer Weise rechtliche und ethische, aber auch ökonomische Fragen, die diese sich rasant entwickelnde neue Technik aufwirft.

Über die Schriftreihe

Herausgeber

Prof. Dr. Nils Hoppe, Prof. Dr. Nikolaus Knoepffler, Prof. Dr. Jürgen Simon, Prof. Dr. Jochen Taupitz

Bände

  • Steineck | Döring, Kultur und Bioethik, 2009

    In diesem Band werden Eigentums- und Verfügungsrechte mit Bezug auf die Ethik des menschlichen Leibes in Europa, Amerika, dem Mittleren Osten und Ostasien diskutiert. Wie steht es dabei um die Verfügungsrechte der Personen, zu denen der Körper als ihr Leib gehört? Die aktuellen ethischen Diskussionen über Rechte mit Bezug auf den eigenen Leib von Europa bis Ostasien und Amerika zeigen, dass je nach gesellschaftlicher Situation unterschiedliche Probleme im Vordergrund stehen. Im Allgemeinen herrscht Skepsis gegenüber der Subsumtion des menschlichen Leibes unter das Eigentum. Vereinzelt wird dies jedoch vorgeschlagen, um die Selbstbestimmung des Menschen gegen gesellschaftliche Ansprüche zu stärken.
    Die Autorinnen und Autoren arbeiten im Rahmen des Forschungsverbunds „Kulturübergreifende Bioethik“ zusammen.

  • Kunczik, Geistiges Eigentum an genetischen Informationen, 2007

    Der deutsche Gesetzgeber bekam durch die EU-Richtlinie 98/44/EG den Auftrag die Patentierbarkeit genetischer Informationen zu gewährleisten. Neben rechtsethischen Fragen stellt sich mit Blick auf den deutschen Patentrechtsgrundsatz des »absoluten Stoffschutzes« insbesondere die Frage der Bestimmung eines angemessenen Schutzumfanges von »Gen-Patenten«.

    Vor dem Hintergrund der völker-, europa- und verfassungsrechtlichen Gestaltungsfreiräume bei der Umsetzung der Biopatentrichtlinie wird die aktuelle Gesetzgebung kritisch gewürdigt. Mit in die Betrachtung einbezogen werden ebenfalls die alternativen Schutzmechanismen des Gebrauchsmusters, des Betriebsgeheimnisses, des sui-generis-Schutzes von Datenbanken und des Sortenschutzes sowie deren jeweiliger Schutzumfang.

    Die Arbeit setzt sich somit umfassend mit der aktuellen und zum Teil heftig geführten Diskussion um eine Einschränkung des Stoffschutzes bei Gen-Patenten auseinander und widmet sich auch anderen Schutzrechten, die für ein »Ausweichen« in Fragen kommen. Im Ergebnis plädiert der Autor für eine weitergehende Einschränkung des Stoffschutzes bei Patenten auf genetische Informationen.

  • Wolters, Die Patentierung des Menschen, 2006

    Das Werk liefert einen umfassenden Überblick über die rechtlichen und ethischen Fragestellungen der Patentierbarkeit von Biotechnologie-Erfindungen.
    Die Rechtsentwicklungen auf diesem Gebiet werden dargestellt. Dies umfasst die Rechtsprechung in Deutschland, Europa und den USA sowie die Entstehung und Umsetzung der EG-Biotechnologie-Richtlinie.
    Die Autorin analysiert die Anwendbarkeit der Patentierungsvoraussetzungen auf Biotechnologie-Erfindungen. Sie widmet sich ausführlich den Grenzen ihrer Patentierbarkeit unter Berücksichtigung von europarechtlichen Aspekten und des TRIPs-Abkommens. Dabei gelingt der Autorin eine sachliche Auseinandersetzung mit ethischen Aspekten der Biopatentierung. Schließlich wird die Patentierbarkeit besonderer Biotechnologie-Erfindungen untersucht. Hierzu zählen menschliche Gene, DNA, Stammzellen, Klonverfahren oder Chimärenwesen aus Mensch und Tier.
    Das Werk ist nicht nur von Interesse für Juristen, Patentanwälte und Biotechnologie-Unternehmen, sondern auch für Personen, die sich mit sozioökonomischen oder ethischen Gesichtspunkten der Biopatentierung beschäftigen.
    Die Autorin ist Rechtsanwältin in Düsseldorf. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist das Patentrecht.

  • Ostertag, GVO-Spuren und Gentechnikrecht, 2006

    Die Nutzung gentechnisch veränderter Erzeugnisse hat weltweit zugenommen. Da Pflanzen in einem offenen Ökosystem angebaut werden und zudem die Produktionsprozesse immer komplexer werden, sind in den letzten Jahren gentechnisch veränderte Bestandteile auch in gentechnikfrei erzeugten Produkten nachgewiesen worden. Dies führt vor allem dann zu Konflikten, wenn die gentechnisch veränderten Bestandteile die europäischen Marktzugangsvoraussetzungen nicht erfüllen, weil sie aus dem nicht europäischen Ausland oder aus Freilandversuchen stammen. Trotz erster Reaktionen des Gesetzgebers ist der politische Diskurs noch nicht beendet.
    Die Arbeit
    • stellt die maßgeblichen Vorschriften des Gentechnikrechts dar,
    • strukturiert und erläutert die rechtlichen Zusammenhänge und
    • stellt die Problematik in den größeren Zusammenhang verwaltungsrechtlicher Grundmuster.
    Sie kommt zu dem Ergebnis, dass der Gesetzgeber zwar einen ersten Schritt in die richtige Richtung gewagt hat, aber auf halbem Wege stehen geblieben ist. Damit bietet die Untersuchung fachliche Anregungen vor allem für diejenigen, die mit dem Vollzug des Gentechnikrechts betraut sind oder sich Gedanken über seine weitere Entwicklung machen.

  • Federle, Biopiraterie und Patentrecht, 2005

    Mit dem Begriff »Biopiraterie« werden Patente kritisiert, die in Europa und in den USA für Erfindungen mit einem Bezug zu genetischen Ressourcen aus Entwicklungsländern und traditionellem Wissen indigener Gemeinschaften erteilt wurden. Es werden die fehlerhafte Anwendung des Patentrechts und die mangelnde Beteiligung der Gemeinschaften an den wirtschaftlichen Erträgen der Patente gerügt. Eine Änderung des Patentrechts soll die »Biopiraterie« verhindern. Das Werk zeigt auf, dass die Probleme durch eine Änderung des Patentrechts nicht gelöst werden können. Außerpatentrechtliche Lösungsmöglichkeiten sind daher vorzuziehen. Eine nähere Untersuchung von Ursache und Auswirkung des Patentrechts für die »Biopiraterie« ist bisher unterblieben. Diese Lücke füllt die vorliegende Arbeit. Die patentrechtliche Studie über ressourcebasierte Patente wendet sich an Wissenschaftler und Praktiker im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes und des Völkerrechts.

  • Kollek | Feuerstein | Schmedders | Aken, Pharmakogenetik: Implikationen für Patienten und Gesundheitswesen, 2004

    Die Pharmakogenetik verspricht eine »individualisierte« Medizin. Pharmakogenetische Tests sollen genetische Merkmale bei einzelnen Menschen erfassen, welche die Verträglichkeit von Medikamenten beeinflussen. Dadurch sollen deren Wirkungen optimiert, und die Nebenwirkungen verringert werden.
    Ausgehend vom Stand der Entwicklung stellt die vorliegende Studie ausgewählte Beispiele pharmakogenetischer Anwendungen vor und untersucht deren Potenziale. Darüber hinaus werden Kriterien für die Bewertung der klinischen Relevanz pharmakogenetischer Tests und des dadurch möglichen Erkenntnisgewinns entwickelt.
    Auf der Grundlage der gewonnenen Daten erfolgt die Analyse der möglichen Implikationen, die eine breite Einführung pharmakogenetischer Tests für die Arzneimittelsicherheit, die ärztliche Praxis, das Arzt-Patient-Verhältnis und das Gesundheitssystem hätte. Die Untersuchung schließt mit einer Evaluierung des Leitbilds der Pharmakogenetik als Beitrag zu einer »individualisierten« Medizin.
    Das Buch der interdisziplinären Autorengruppe wendet sich an Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, die mit der Entwicklung, Zulassung und Anwendung neuer Diagnostika und Medikamente befasst sind. Angesprochen sind auch an der Analyse biotechnologischer Innovationen interessierte Sozial- und Rechtswissenschaftler sowie Ökonomen.

  • Braun, Das Klonieren von Tieren: eine ethische und rechtliche Analyse, 2002

    Das Klonieren von Tieren ist eine Art des Umgangs des Menschen mit den Tieren, das seit der Bekanntgabe der Geburt des Schafes Dolly in der Öffentlichkeit kontrovers und teilweise emotional diskutiert wird. Um eine Grundlage für den gesellschaftlichen Diskurs über die weitere praktische Anwendung des Klonierens zu schaffen, werden in der Arbeit zunächst die naturwissenschaftlichen Grundlagen dargestellt, um anschließend das Klonieren von Tieren ethisch und rechtlich beurteilen zu können. Diese Beurteilung führt zu dem Ergebnis, dass es sich bei dem Klonieren um einen tierethischen Sonderfall handelt, der derzeit grundsätzlich sowohl national als auch international zulässig ist.
    Die Autorin befasst sich seit 1998 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rechtswissenschaften der Universität Lüneburg mit Problemen der Biotechnologie und hat unter anderem an der Erstellung eines Gutachtens für das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag zum Klonieren von Tieren mitgearbeitet.

  • Simon, Gendiagnostik und Versicherung, 2001

    Die patentrechtliche Zulässigkeit von Versuchshandlungen ist von eminenter Bedeutung: Soweit klinische Tests betroffen sind, mittels derer die amtliche Zulassung eines generischen Arzneimittels betrieben wird, geht es um den Zugang zu Märkten für umsatzträchtige Pharmazeutika. Im Zusammenhang mit der Sequenzierung des Humangenoms ist ferner die Frage brisant geworden, inwieweit biotechnologische Erfindungen als Forschungswerkzeuge (Research Tools) bei naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung benutzt werden
    dürfen. Schließlich speisen sich viele Bedenken gegen die Patentierung gentechnologischer Erfindungen aus der Sorge um die Verfügbarkeit von Forschungswerkzeugen. Vor dem Hintergrund eines Vergleichs mit dem internationalen und ausländischen Patentrecht, insbesondere dem kontrovers
    kommentierten Recht der USA, konkretisiert die Arbeit das patentrechtliche Versuchsprivileg für die praktische Anwendung. Im Lichte von Patenttheorie und verfassungsrechtlicher Dogmatik der immaterialgüterrechtlichen Schrankenbestimmungen werden auch rechtspolitische Bestrebungen zur weitergehenden Privilegierung von Arzneimittelzulassung und Benutzung von Forschungswerkzeugen diskutiert.

  • Lausmann-Murr, Schranken für die Patentierung der Gene des Menschen, 2000

    Durch die rasante Entwicklung der Bio- und Gentechnologie und die fortschreitende Entschlüsselung des menschlichen Erbgutes werden immer häufiger Patente angemeldet, die Teile der genetischen Information des Menschen beanspruchen. In diesem Zusammenhang werden zunehmend Fragen nach der Zulässigkeit solcher Patente unter ethisch-moralischen Gesichtspunkten laut.
    Die Arbeit untersucht die Bedeutung der in Art. 53 des Europäischen Patentübereinkommens enthaltenen Begriffe der »öffentlichen Ordnung« und der »guten Sitten« als Schranken für die Patentierung der genetischen Information des Menschen.
    Analysiert wird die Entstehungsgeschichte der Vorschrift und die Fortentwicklung durch die Rechtsprechung der Instanzen des Europäischen Patentamtes. Die Autorin vergleicht die Bestimmung außerdem mit ähnlichen Normen des internationalen, europäischen, französischen und deutschen Rechts, insbesondere mit der EU-Richtlinie »über den rechtlichen Schutz biotechnologischer Erfindungen«. Im letzten Teil der Arbeit werden die gefundenen Ergebnisse auf verschiedene Gruppen von Patentansprüche angewendet.
    Die Arbeit gibt insgesamt überzeugende Hilfestellung für die Auslegung und die Anwendung der untersuchten Norm.

  • Gerlach, Das Genehmigungsverfahren zum Gentechnikgesetz, 1993

    Der zweite Band der Schriftenreihe Biotechnologie und Recht verschafft dem Leser einen Überblick über die wesentlichen verfahrensrechtlichen Besonderheiten des Gentechnikgesetzes. Einleitend stellt der Autor die biochemischen Grundlagen, Anwendungsgebiete und Risiken der Gentechnologie dar. Im Hauptteil der Arbeit wird der Ablauf des Genehmigungs- und Anmeldeverfahrens beschrieben. Durch Vergleiche insbesondere zum Verfahren nach dem BImSchG und nach dem AtomG werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Regulierung der jeweiligen Technikbereiche herausgearbeitet. Daneben enthält das Werk eine Darstellung des EG-Gentechnikrechts, welches den rechtlichen Rahmen für das deutsche Gentechnikgesetz bildet. Im Zusammenhang mit einer Beschreibung der „alten“ Rechtslage wird auch die aufsehenerregende Entscheidung des VGH-Kassel vom 6. November 1989 einer kritischen Prüfung unterzogen. Mit seiner Arbeit liefert der Autor eine übersichtlich geordnete Darstellung dieses noch jungen Forschungsgegenstandes. Mit ihr soll auch dem Praktiker ein Einstieg in die Abwicklung des komplizierten Genehmigungsverfahrens ermöglicht werden.

  • Faltus, Stammzellenreprogrammierung, 2016

    Erstmals liegt eine Untersuchung der Stammzellenreprogrammierung vor, die für die Human- und Veterinärmedizin die Erzeugung und Verwendung reprogrammierter Stammzellen (iPS Zellen) interdisziplinär und rechtssystematisch erschließt. Hierzu werden Rechtsfragen der Grundlagenforschung, der Arzneimittelentwicklung, der therapeutischen Anwendung, des Gewerblichen Rechtsschutzes und umsatzsteuerrechtliche Aspekte berücksichtigt. Zudem enthält die Darstellung umfangreiche naturwissenschaftliche-medizinische und technische Erläuterungen der Stammzellenreprogrammierung und Stammzellenmedizin, die speziell auf die Anforderungen nicht-naturwissenschaftlicher Leser zugeschnitten sind. Neben den heute offenen (Rechts-)Fragen der Stammzellenreprogrammierung geht die Darstellung im Rahmen einer Folgetechnikeinschätzung extrapolierend auch auf die zu erwartenden künftigen Entwicklungen der Stammzellenmedizin im Bereich der Stammzellenreprogrammierung ein und zeigt hierzu jeweils Lösungsansätze.

  • Oberthür, Die Einführung der grünen Gentechnik als diskursive Konstruktion, 2008

    Die Einführung grüner Gentechniken im Agrar- und Lebensmittelbereich wird von intensiven gesellschaftlichen Debatten um deren Vor- und Nachteile begleitet. Welche Facetten der Technik in konkreten Entscheidungsverläufen als Chancen oder Risiken dominieren, ist dabei nicht zuletzt eine Frage standpunktabhängiger Interpretation.
    Anhand einer Diskursanalyse des im Jahr 2001 von der damaligen Bundesregierung initiierten „Diskurs grüne Gentechnik“ rekonstruiert der Verfasser, welche Strategien Akteure einsetzen, um diesen Interpretationsprozess zu beeinflussen.
    Im Ergebnis werden Vorstellungen über „Sachzwänge“ und technische Eigendynamiken relativiert und Perspektiven kommunikativer Technikgestaltung eröffnet.

  • Middel, Verfassungsrechtliche Fragen der Präimplantationsdiagnostik und des therapeutischen Klonens, 2006

    Das Werk befasst sich im ersten Teil mit der Präimplantationsdiagnostik (PID), im zweiten mit dem therapeutischen Klonen.
    Beide Verfahren sind in Deutschland untersagt. Die Autorin erläutert die jeweiligen biologisch-medizinischen Grundlagen sowie die geltende einfachgesetzliche Rechtslage in Deutschland. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage nach der Verfassungsgemäßheit dieser Verbote.
    Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass sowohl das Verbot der PID als auch des therapeutischen Klonens verfassungswidrig sind: Das Totalverbot der PID stellt einen rechtswidrigen Eingriff in Art. 2 I i.V.m. 1 I, 2 II, 6 II und 5 III GG sowie einen Verstoß gegen Art. 3 I GG dar. Die vollständige Untersagung des therapeutischen Klonens greift in unverhältnismäßiger Weise in Art. 5 III GG ein. Zur PID und zum therapeutischen Klonen unterbreitet die Autorin Vorschläge für eine dringend erforderliche Neuregelung. Bezüglich des therapeutischen Klonens enthält das Werk zudem einen kurzen Überblick über ausgewählte internationale Regelungen.
    Das Buch wendet sich daher in erster Linie an Forscher, Mediziner und an der Thematik interessierte Juristen sowie alle am Gesetzgebungsverfahren Beteiligten.

  • Voß, Die Novelle der Freisetzungsrichtlinie - Richtlinie 2001/18/EG, 2006

    Angesichts der verbreiteten Ablehnung der Gentechnik ist die Freisetzung genetisch veränderter Organismen ein sensibles Thema, das zentral durch die Richtlinie 2001/18/EG geregelt wird. Die vorliegende Analyse der »neuen Freisetzungsrichtlinie« stellt Entstehungsgeschichte und politische Einflüsse auf das heutige Regelwerk sowie seine inhaltlichen Regelungen, insbesondere die Vorgaben zu Risikobewertung, -management und -kommunikation, dar.
    Ein Vergleich der gefundenen Lösungen mit den Reformzielen belegt die zumindest partielle Beseitigung zahlreicher Missstände und Umsetzungsprobleme. Obwohl der neue Schwerpunkt Verbraucherschutz das ursprüngliche Ziel, nämlich die Verringerung der Belastungen der Industrie zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, zurückgedrängt hat, ist die Lösung des gesellschaftlichen Akzeptanzproblems dagegen fraglich.
    Das Buch richtet sich an Personen, die beruflich mit der Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen befasst sind oder die sich vertieft mit dem rechtlichem Management naturwissenschaftlich-technischer Risiken beschäftigen wollen.
    Dr. Ulrike Voß ist Rechtsanwältin bei Linklaters Oppenhoff & Rädler mit einem Tätigkeitsschwerpunkt im Biotechnologie- und Pharmarecht.

  • Schieble, Abhängige Genpatente und das Institut der Zwangslizenz, 2005

    Patentschutz für DNA-Sequenzen wirft eine Vielzahl neuer rechtlicher Probleme auf. Besonders umstritten ist die Frage der Überbelohnung des Erfinders durch den absoluten Stoffschutz. Die Arbeit untersucht, ob bewährte Mittel – die patentrechtliche Zwangslizenz oder aber der kartellrechtliche Kontrahierungszwang – Lösungen für die neuen Probleme bieten.

  • Hunck-Meiswinkel, Anspruchsgruppen im Innovationsprozess der grünen Biotechnologie, 2005

    Immer wieder zeigt sich, dass nicht allein die technische Qualität einer Innovation für ihren Erfolg ausschlaggebend ist, sondern die Einbettung in das gesellschaftliche Umfeld entscheidend ist. Unternehmen und Forschungseinrichtungen sehen sich heute mit einer Vielzahl von Ansprüchen aus diesem Umfeld konfrontiert. Insbesondere innovierende Organisationen auf dem Gebiet der modernen Biotechnologie und gesellschaftliche Anspruchsgruppen beeinflussen sich wechselseitig. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, diese interdependenten Beziehungen zu analysieren und aus Organisationssicht Maßnahmen für den Umgang mit diesen Gruppen aufzuzeigen. Am Fallbeispiel »Goldener Reis« werden die Ausführungen zu Innovationsprozess, Anspruchsgruppen und Pflanzenbiotechnologie illustriert.
    Das Buch richtet sich an Verantwortliche in Organisationen, die im Bereich der modernen Biotechnologie tätig sind sowie an Dozenten und Studierende mit dem Schwerpunkt Innovationsmanagement.
    Die Verfasserin ist als Lehrbeauftragte an der Universität Lüneburg im Bereich Innovations- und Technologiemanagement tätig. Sie beschäftigt sich seit mehreren Jahren schwerpunktmäßig mit der Pflanzenbiotechnologie.

  • Holzapfel, Das Versuchsprivileg im Patentrecht und der Schutz biotechnologischer Forschungswerkzeuge, 2004

    Die patentrechtliche Zulässigkeit von Versuchshandlungen ist von eminenter Bedeutung: Soweit klinische Tests betroffen sind, mittels derer die amtliche Zulassung eines generischen Arzneimittels betrieben wird, geht es um den Zugang zu Märkten für umsatzträchtige Pharmazeutika. Im Zusammenhang mit der Sequenzierung des Humangenoms ist ferner die Frage brisant geworden, inwieweit biotechnologische Erfindungen als Forschungswerkzeuge (Research Tools) bei naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung benutzt werden
    dürfen. Schließlich speisen sich viele Bedenken gegen die Patentierung gentechnologischer Erfindungen aus der Sorge um die Verfügbarkeit von Forschungswerkzeugen. Vor dem Hintergrund eines Vergleichs mit dem internationalen und ausländischen Patentrecht, insbesondere dem kontrovers
    kommentierten Recht der USA, konkretisiert die Arbeit das patentrechtliche Versuchsprivileg für die praktische Anwendung. Im Lichte von Patenttheorie und verfassungsrechtlicher Dogmatik der immaterialgüterrechtlichen Schrankenbestimmungen werden auch rechtspolitische Bestrebungen zur weitergehenden Privilegierung von Arzneimittelzulassung und Benutzung von Forschungswerkzeugen diskutiert.

  • Huth, Gentechnik und Umweltrechtskodifikation, 2001

    Wegen ihres großen Praxispotentials und ihrer rasanten naturwissenschaftlichen Fortentwicklung hat sich die Gentechnik innerhalb der letzten zwanzig Jahre zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickelt. Bis heute aber ist diese neue Technologie nicht vollständig erforscht und durch Ungewißheiten im Bezug auf potentielle Risiken geprägt. Vor diesem Hintergrund ist das Gentechnikrecht zu einem der interessantesten Referenzgebiete des Umweltrechts geworden.
    Die vorliegende Untersuchung befaßt sich mit der Bewältigung der gentechnikrechtlichen Problemlage im geltenden Gentechnikgesetz und im 1997 vorgelegten Kodifikationsentwurf für ein künftiges Umweltgesetzbuch. Ausgesuchte Regelungsbereiche des Novellierungsvorschlages werden unter Berücksichtigung des Verfassungsrechts mit dem geltenden Recht verglichen. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Frage, wie eine noch nicht umfassend erforschte Risikotechnologie rechtlich adäquat gesteuert werden kann. Weiterhin wird untersucht, ob die kontroversen Grundrechtsinteressen von Vorhabenträgern bzw. Forschern und Risikobetroffenen in einen schonenden Ausgleich gebracht werden.

  • Kapteina, Die Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen, 2000

    Die Gentechnik gehört zu den am heftigsten diskutierten Zukunftstechnologien. Sie weckt Hoffnungen auf die Überwindung zahlreicher Herausforderungen auf den Gebieten von Medizin, Ernährung und Umwelt. Zugleich konfrontiert sie uns aber auch mit ungelösten ethischen Fragestellungen sowie Befürchtungen im Hinblick auf das ihr innewohnende Gefahrenpotential. Hierbei kommt den Risiken eines Einsatzes und Gebrauchs gentechnisch veränderter Organismen außerhalb eines Labors besondere Relevanz zu.

    Die Arbeit
    • untersucht die Genehmigungsvoraussetzungen für derartige Freisetzungen nach dem Gentechnikgesetz
    • erhellt die komplizierte Struktur der einschlägigen Vorschriften und
    • bietet überzeugende Lösungen für den rechtlichen Umgang mit den Risiken der Gentechnik.

    Sie kann somit Rechts- und Naturwissenschaftlern ebenso wie Praktikern im Bereich der Biotechnologie wertvolle Hilfestellungen bei der Lösung der rechtlichen Fragestellungen liefern. Daneben richtet sie sich aber auch an alle, die sich interessenneutral über einen zentralen Aspekt der Gentechnik-Debatte informieren wollen.

  • Vesting, Somatische Gentherapie, 1997

    Die somatische Gentherapie, das heißt die Korrektur genetischer Defekte in Körperzellen, ist in Deutschland nach wie vor umstritten. So wird bezweifelt, ob die bestehenden Regelungen die Sicherheit der Patienten, Dritter sowie der Umwelt ausreichend gewährleisten und ob darüber hinausgehende Probleme, wie zum Beispiel akzidentielle Keimbahnmodifikationen, zufriedenstellend gelöst sind.
    Der Verfasser untersucht im Anschluß an eine knappe Darstellung der naturwissenschaftlichen Grundlagen der somatischen Gentherapie die Rechtslage in Deutschland und vergleicht sie mit Bestimmungen für Gentherapie in den Ländern der OECD sowie auf EU-Ebene. Fragen des ärztlichen Standesrechts werden dabei ebenso behandelt wie die Vereinbarkeit von § 2 Abs. 2 GenTG mit den europäischen Richtlinien (90/219 und 90/220 EWG). Vorschläge für eine auf den internationalen Erfahrungen beruhende Neuregelung, die zügig realisiert werden sollte, runden die Arbeit ab.
    Die Darstellung ist die erste umfassende Untersuchung und kommt für Wissenschaftler und Praktiker des Medizin- und Arztrechts, Interessenverbände im Gesundheitssektor und die Politik angesichts der aktuellen Diskussion zur rechten Zeit.

  • Schulz-Weidner, Der versicherungsrechtliche Rahmen für eine Verwertung von Genomanalysen, 1993

    Genomanalysen beeinflussen zunehmend die medizinische Prognose künftiger Gesundheitsentwicklungen und die Diagnose bestehender Krankheiten. Sie eröffnen zwar therapeutische Chancen, fördern aber auch das „ausgrenzende“ Potential der modernen Medizin. Dieser Umstand offenbart sich gerade auf dem Gebiet des Personenversicherungswesens. Hier erfüllen sowohl die staatlichen als auch die privaten Systeme im Krankheitsfall eine wichtige Funktion bei der Verteilung medizinischer und ökonomischer Ressourcen. Schon heute entscheiden auch „präklinische“, noch nicht akut in Erscheinung getretene Befunde über Zugangschancen zu Versicherungssystemen sowie im Schadensfall über die Leistungspflicht des Versicherers. An diesem Punkt setzen die Untersuchungen der Monographie an. Sie steckt den versicherungsrechtlichen Rahmen ab, in dem eine Erhebung und Verwertung humangenetischer Befunde relevant werden kann. Das Werk wendet sich an alle in der Versicherungswirtschaft tätigen Ärzte und Juristen sowie an Entscheidungsträger auf Parlaments- und Verwaltungsebene.